#3: Presseverteiler & Medienauswahl – welche Medien und Journalisten spreche ich an?
Oder auch: Was sind die richtigen Schlüsselkontakte und wie finde ich sie? EXTRA: Deine Vorlage für einen Presseverteiler
Moin moin!
Weiter geht es mit der #3 von owned. earned. trusted. 🚀. Der Newsletter mit DIY PR-Tipps & Hacks richtet sich an alle, die selbst mit Public Relations und Pressearbeit durchstarten wollen – und das möglichst smart, effizient und erfolgreich.
Heute soll es um die Frage gehen: Wen solltest du mit euren Themen ansprechen?
Genauer:
Welche Medien und Journalisten sind die richtigen für dich und euch?
Wie findest du die richtigen Ansprechpartner?
Wie erstellst du einen Presseverteiler?
Und warum solltest du nach dem 80–20 Prinzip vorgehen?
🚀 Presseverteiler & Media Relations
Wie finde ich die richtigen Medien?
Wenn ihr das PR-Canvas ausgefüllt habt, habt ihr bereits einen ersten Ansatzpunkt, welche Medien die richtigen und wichtigen für euch sein können. Generell gibt es dabei drei Blickwinkel:
In welche Medien wollen wir?
Welche Medien lesen unsere Zielgruppen?
Welche Medien berichten über unsere Themen?
Mache dir zu allen drei Fragen Gedanken und recherchiere weitere Medien in den jeweiligen Bereichen. Das geht per Suchmaschine, mithilfe einer KI wie ChatGPT oder auch über Medien-Kataloge wie Fachzeitungen.de und das Befragen von Teammitgliedern und anderen Menschen in der Branche.
Nimm auch gerne andere Multiplikatoren, wie etwa wichtige Branchen-Blogs, auch wenn sie nicht journalistisch sind, oder Podcasts mit auf.
Noch besser: Mache nicht nur eine Liste. Nimm der bestenfalls für jedes relevante Medium direkt ein paar Minuten Zeit, um ein Gefühl für dessen Themen zu bekommen:
Worüber berichten sie? Worüber nicht?
Und vor allem: Berichten sie über eure Oberthemen?
Wenn nicht: Fällt dir ad hoc ein Dreh für eines eurer Oberthemen ein, durch den es doch passen könnte?
Dabei ist wichtig: Es geht nicht darum, welche Themen und Botschaften du senden möchtest. Es geht einzig und allein darum, wofür sich die Rezipienten des Mediums im Kern interessieren – und ob du etwas zu sagen hast, was für sie interessant wäre.
Beginne so eine Liste: deinen Presseverteiler*.
Wie finde ich die richtigen Journalisten?
Das Medium allein wird dir in den meisten Fällen noch nicht helfen. Der nächste Schritt ist es, bei jedem Outlet den oder die richtigen Ansprechpartner ausfindig zu machen. Das kostet ein wenig Zeit. Hier ein paar Tipps für die Recherche:
Manchmal gibt es auf den Websites eine Seite mit den Mitgliedern der Redaktion, ihren Schwerpunkten und Kontaktdaten.
Du kannst Artikel des Mediums zu euren Oberthemen über die Suchfunktion suchen und so den Namen des jeweiligen Journalisten finden. Manchmal sind die Namen unterlegt und führen ebenfalls zu Kontaktdaten.
Manchmal gibt es nur eine Redaktionsadresse oder Telefonnummer, über die man die richtigen Ansprechpartner erfahren kann.
Manche Journalisten kann man gut über LinkedIn oder X-Twitter erreichen, oder dort ihre Kontaktdaten erfahren.
Werde kreativ bei der Recherche. Es lohnt sich.
Wie erstelle ich einen Presseverteiler?
Um einen Presseverteiler zu erstellen, trägst du alle wichtigen Informationen in eine Liste ein, mit der du gut arbeiten kannst. Diese Liste ist nie fertig, sondern es handelt sich um ein Arbeitsdokument, das immer WiP ist.
In diese Liste können neben Medium, Namen, E-Mail und Telefonnummer beispielsweise auch folgende Infos gehören: eine Kurzbeschreibung des Mediums und der zentralen Themen, die Kurzvita des Journalisten, falls vorhanden, die Kernthemen des Journalisten, Links zu Artikeln des Journalisten, bei denen es um eure eigenen Kernthemen geht oder wo du Anknüpfungspunkte siehst, Felder für die letzte Kontaktaufnahme und Rückmeldung, ein Notizfeld…
VORLAGE
Hier* findest du eine Vorlage von mir für einen einfachen Presseverteiler in Notion, den du weiter individualisieren kannst. Alternativ kannst du dir die Spalten natürlich auch in eine Excel-Tabelle o. ä. übertragen. (Notion Affiliate-Link, weil ich Notion liebe und es für die PR-Arbeit soviel Sinn ergibt).
Es ist übrigens auch möglich, vorgefertigte Presseverteiler zu kaufen. Ich empfehle dir aber, selbst einen zu erstellen und die Recherche-Zeit doppelt zu nutzen, um die Medien und Journalisten ein wenig kennenzulernen.
Zum einen bist du erfolgreicher bei deinem Versuch euch in die Medien zu bringen, wenn du diese Medien auch kennst. Zum anderen funktioniert PR nicht (mehr) nach dem Gießkannenprinzip, und Qualität geht über Quantität, auch bei deinen Medien-Kontakten.
Das 80–20 Prinzip der Medienauswahl
Es gibt Zehntausende Journalisten in Deutschland, und vermutlich auch mehr als eine handvoll, die für dich relevant sein könnten. Grundsätzlich empfehle ich daher, so viele relevante Kontakte wie möglich zu sammeln.
Und zusätzlich: Die wichtigsten 20 Prozent zu markieren. Denn es gibt Meldungen, die möchtest du möglichst breit aussenden, du möchtest aber auch wissen, bei wem deine Bemühungen vermutlich am ehesten fruchten, an wen du dich für exklusive Beiträge und Themen wendest und bei wem deine Zeit einfach am besten investiert ist.
Bei dem 80–20 Prinzip der Media Relations geht es daher um die Frage: Mit welchen 20 Prozent deiner Medien-Kontakte kannst du 80 Prozent der Ergebnisse erzielen? Klar geht es hier nicht um exakte Mathematik. Als Faustformel verhilft dir dieser Denk-Ansatz jedoch zu Effizienz in der Pressearbeit.
(Vielleicht kennst du das sogenannte Pareto-Prinzip auch bereits aus anderen Zusammenhängen.)
STARTE DEINE PR: ONE THING TO DO THIS WEEK
Jetzt heißt es loslegen, von der Theorie in die Praxis.
Lade dir meine Vorlage für einen einfachen Presseverteiler runter oder erstelle selbst eine Liste und los geht es. Trage mindestens 40 Kontakte ein, lieber mehr. Und vergiss nicht, die wichtigsten Schlüsselkontakte zu markieren.
Warum?
Weil du dann einen großen Schritt weiter bist, richtig mit PR durchzustarten.
Viel Erfolg!
📮 Das war es für heute. Hast du Fragen, Anmerkungen oder Impulse für mich? Schreib mir!